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Unser Dennis
„Es war Weihnachten 2014 als ich meine eigene Stimme nicht mehr hören konnte…“
Wer Dennis das erste Mal sieht, dem fällt auf, irgendetwas ist anders als bei den meisten Jugendlichen in seinem Alter. Es sind die kleinen schwarzen Elektroden die auf beiden Seiten an seinem Kopf befestigt sind. Kleine Wunderwerke der Technik, denn dank ihnen kann Dennis heute ein nahezu normales Leben führen.
Bereits bei der Geburt ist Dennis, auf Grund einer Virusinfektion seiner Mutter während der Schwangerschaft, auf einem Ohr taub. Das zweite Ohr funktioniert aber glücklicherweise so wie es soll. Bereits im Säuglingsalter bekommt Dennis Familie dann aber gleich die nächste Hiobsbotschaft, Dennis hat Epilepsie. Auf Grund dieser Behinderung muss er ab der dritten Klasse von einer Regelschule auf ein Internat für Körperbehinderte wechseln, in dem er einen Großteil seiner Kinder und Teenie-Zeit verbringt. Trotz aller Einschränkungen beendet er diese Zeit mit einem Schulabschluss. Dennis geht es zudem zusehends besser, seine Epilepsie ist mit 18 Jahren so gut wie nicht mehr existent und er schmiedet Pläne für seine Zukunft.
Und dann wurde es still…
Im Sommer 2014 schlägt das Schicksal plötzlich und unvermittelt wieder zu. Dennis bekommt auf seinem gesunden Ohr einen Hörsturz und verliert einen Teil seiner Hörkraft. Ein Rückschlag in einer Lebensphase, in der jeder Mensch beginnt seinen Lebensweg in die eigene Hand zu nehmen. Genau wie Dennis. Gedanken wie „Warum?“ und „Was wird aus meinen Plänen?“ gehen ihm durch den Kopf. Trotzdem lässt sich der gerade 19-Jährige nicht entmutigen und beschließt dagegen anzukämpfen. Er beginnt einen Ärztemarathon, aber wieder meint es das Schicksal nicht gut mit ihm. Durch den Stress bekommt er einen zweiten Hörsturz und ist nach diesem fast taub. Bereits jetzt dringen kaum noch Geräusche von außen zu ihm durch. Weihnachten 2014 verliert Dennis dann sein letztes Bisschen Hörkraft. „Ich bin aufgewacht und konnte meine eigene Stimme nicht mehr hören.“
Selbst bei einer Vorgeschichte wie Dennis sie bis zu diesem Tag erlebt hat, ist das ein Moment den man sich weder vorstellen mag, geschweige denn wirklich vorstellen kann. Die totale Stille. Alleine mit sich und seinen Gedanken. „Was wird jetzt aus mir?“. „Werde ich jemals wieder mit meiner Familie, meinen Freunden, meinen Kollegen kommunizieren können?“ Gedanken die man niemandem wünscht. Dennis hat sie erlebt, aber er gibt nicht auf.
Über die medizinische Hochschule in Hannover erfährt er von einer Technik die sein Leben von Grund auf verändern soll. Dank eines so genannten Cochlea-Implantats soll es möglich sein, sein Hörvermögen beidseitig wiederherzustellen. Ein Lichtblick, aber Dennis zweifelt. Um diese hochkomplexen Geräte nutzen zu können, müsste sein Schädel aufgebohrt und ein Teil des Gerätes fest in seinem Innenohr implantiert werden. Dennis ringt mit sich, entscheidet sich dann aber für das Implantat. Und wieder beginnt für ihn ein Ärztemarathon. Allein die Voruntersuchungen ziehen sich mehrere Wochen, aber Dennis verliert trotz der oft unangenehmen Untersuchungen nie sein Ziel aus den Augen. Den Weg zurück aus der Stille.
Zurück im Leben
Noch ist er etwas benommen von der Narkose, aber es ist geschafft. Eine 3 Stündige Operation liegt hinter Dennis in, der das erste von zwei Implantaten eingesetzt wurde. In Anbetracht des langen Weges bis hier hin, erscheint die zweite noch ausstehende Operation für ihn wie ein Katzensprung, denn bereits jetzt hat ihn die Welt wieder.
Dieses Mal scheint es das Schicksal nun auch endlich gut mit ihm zu meinen. Alle Nachuntersuchungen verlaufen positiv und Dennis schmiedet wieder neue Pläne. Ein erster Schritt ist die Erweiterung seines Schulabschlusses zur mittleren Reife an der Westfälischen Berufsschule für Hörgeschädigte in Essen. Über diese kommt Dennis in einem Qualifizierungslehrgang auch das erste Mal mit den Werkstätten R Kaniss in Duisburg in Kontakt, die ihm ein Berufspraktikum im Bereich der Verwaltung anbietet. Dennis nimmt den Praktikumsplatz an und resümiert bereits nach kurzer Zeit, „Ich bin sehr froh über diese Möglichkeit und mir macht die Arbeit hier im Team großen Spaß“. Und auch im Team kommt Dennis mit seiner freundlichen und aufgeschlossenen Art gut an. So gut, dass er seinen Ausbildungsvertrag zum Kaufmann für Büromanagement in den Werkstätten R.Kaniss bald unterschreiben kann.
Wir von den Werkstätten R. Kaniss freuen uns sehr, Dennis somit offiziell im Team begrüßen zu dürfen und hoffen, dass ihm die Arbeit weiterhin so viel Freude macht wie bisher.
Also Dennis, herzlich willkommen.
Liebe Kunden, Unterstützer und Freunde der Blindenmanufaktur R. Kaniss e. K.,
aus aktuellem Anlass und auf Grund einer verständlichen Verunsicherung unserer Kunden und Unterstützer, möchten wir Ihnen über diesen Weg ein paar Worte über unser Verhältnis zu der ehemaligen Geschäftsführerin der WFBM – Duisburg, Roselyne Rogg, zukommen lassen.
Die Blindenmanufaktur und Versehrtenwerkstatt R. Kaniss mit allen ihren Mitarbeiter mit und ohne Behinderung, distanzieren sich ausdrücklich von der Vorgehensweise von Frau Roselyne Rogg.
Wir, die Blindenmanufaktur und Versehrtenwerkstatt R. Kaniss, sind kein Teil der WBFM-Duisburg, sondern eine unabhängige Werkstatt für Menschen mit Sehbehinderung. Unser Geschäftsmodell sieht dabei vor, unseren Mitarbeiten mit Behinderung einen ihren Möglichkeiten entsprechenden Arbeitsplatz zu bieten und ihnen ein eigenes Einkommen zu sichern.
Das Einkommen unserer Mitarbeiter mit und ohne Behinderung richtet sich dabei nach dem jeweiligen Ausbildungsstand, der Verantwortlichkeit und der Betriebszugehörigkeit und liegt im unteren Bereich der Lohnniveaus des handwerklich herstellenden Gewerbes. Da die meisten unser Mitarbeiter mit Behinderung in der Produktion arbeiten, verdienen sie in der Regel weniger als unsere Mitarbeiter im Vertrieb oder Management. Dieser Umstand hat aber weder etwas mit einer Herabsetzung durch eine Behinderung zu tun, sondern ergibt sich einzig und allein durch die jeweils ausgeübte Tätigkeit. Im Schnitt verdient ein Mitarbeiter mit Behinderung bei uns 10,00€/Stunde Netto, was wie bereits oben beschrieben, einem branchenüblichen Lohn entspricht. Die sehbehinderten Mitarbeiter erhalten darüber hinaus 700,00€ Blindengeld Netto vom Landschaftsverband.
Als freier und selbstständig arbeitender Betrieb muss sich auch unsere Manufaktur und Versehrtenwerkstatt am Ende natürlich nicht nur selbst finanzieren, sondern wie jedes andere Unternehmen Gewinne erwirtschaften. Diese Gewinne fließen zu 90% in Reinvestitionen und/oder Erweiterungen unseres Betriebs.
Wir bedauern sehr, dass auf Grund des Fehlverhaltens einer Person, eine gute Sache in die negativen Schlagzeilen geraten ist. Um es an dieser Stelle noch einmal ganz klar zu sagen, wir halten auch die wfbm geschaffenen Arbeitsplätze für einen wichtigen Beitrag zur Integration für Menschen mit Behinderung. Unsere tägliche Arbeit zeigt uns immer wieder, wie Menschen die sich am Rand der Gesellschaft fühlten, ein neues Selbstbewusstsein durch ihren Arbeitsplatz entwickeln. Ob mit oder ohne Behinderung, jeder Mensch braucht eine Aufgabe um sich entwickeln zu können. Ebenso wie auch die wfbm, versuchen wir mit unserer Manufaktur hierzu einen Beitrag zu leisten und hoffen, dass Sie uns trotz der unschönen Ereignisse rund um Frau Roselyne Rogg weiterhin vertrauen
Ihre Blindenmanufaktur R. Kaniss
und
Versehrtenwerkstatt R. Kaniss
Beschäftigung für geistig und körperlich behinderte Menschen e. K.
Die Organisation „Seoul Welfare Foundation“ war zu Besuch in unserer Werkstatt.
Das Thema war: Wie kann man blinden Menschen in der heutigen Arbeitswelt eine Zukunft bieten.
Unsere Gäste aus Seoul waren begeisert über die Fingerfertigkeit unserer blinden Handwerker.
Wir hoffen, dass die alte Tradition des Besen- und Bürstenmachers auch in Seoul weiter fortgesetzt wird.
Weihnachtsmarkt
Kerstin Heidland
27.11.2017 – 10:00 Uhr
Ziegenhaar
ist das mit Abstand, weichste Material in der Bürsten Produktion.
Es stammt von der chinesischen Langhaarziege, Ihr Haar wird in Staubwedeln, Möbelbürsten, Pinseln und Tischhandfegern gerne verarbeitet.
Sie können es nach dem Gebrauch mit Haarwaschmittel wunderbar reinigen.
Die Blindenmanufaktur R. Kaniss e.K. ist von Hochfeld nach Neudorf gezogen.
Lesen Sie hier: WAZ vom 29.09.2016
„Der weiße Stock ist unser Auge“ WAZ Duisburg
Die Blindenwerkstatt Kaniss in Hochfeld hat mit einer Spende von mehr als 31.000 Euro die Arbeit desVerein „Immersatt“ unterstützt.
Blindenwerkstatt spendet Besen | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/blindenwerkstatt-spendet-besen-…
Duisburg. Die in Rheinhausen ansässige Blindenmanufaktur Kaniss sammelte in diesem Jahr Warenspenden im Wert von 31.320 Euro für den Kinder- und Jugendstammtisch Immersatt an der Klosterstraße. Eine Kooperation zwischen den beiden Einrichtungen besteht bereits seit über sieben Jahren. „Kinder bekommen hier Nachhilfe und Essen. Das ist eine tolle Aktion, die man unterstützen sollte“, sagte Beate Kaniss, Leiterin der vor fast 80 Jahren gegründeten Behindertenwerkstatt, gestern bei der Übergabe.
Leistungssport ist auch in unserem Unternehmen ein Thema:
Unser stark sehbehinderter Mitarbeiter, Shivan Ramadan, der Medaillenhamster zeigt hier Stolz seine Trophäen.
Medaillen, die er gewann im 100mtr. Lauf bei diversen deutschen und internationalen Meisterschaften – sogar bei den Paralympics!
Im Folgenden ein Auszug aus der Verbandszeitschrift des Behinderten- und Rehabilitations- Sportverbandes Sachsen – Anhalt E.V. (12. Jahrgang) „Leben mit Sport„
Über die Aktion 1.000 Besen für hat das Duisburger Stadtfernsehn Studio 47 berichtet. Hier finden Sie den Link zur Reportage.
Duisburg-Hochfeld. Shivan Ramazan zupft ein Bündel rote Elaston-Faser zusammen und steckt sie auf eine durchlöcherte Leiste. Jeder Handgriff sitzt. Shivan Ramazan ist einer von sechs Mitarbeitern, die in der Blindenwerkstatt Kaniss auf dem Gelände der ehemaligen Kupferhütte Besen zieht – und auch die 1000 Exemplare für die Aktion „1000 Besen für Hochfeld“ herstellt.
Besen made in Hochfeld – Duisburg | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
Hier geht es zum Artikel der WAZ…
Weltrekordversuch mit Spaß und Engagement am 14.07.2013 –
Auch der ‚KlüngelKlub-Bürgerverein Hochfeld e. V.‘ war mit vielen Händen und Besen vertreten!
Duisburg, 14. Juli 2013 – Am heutigen Sonntag war es so weit: Über 1.000 Besen warteten ab kurz nach 10 Uhr in Hochfeld auf ‚Feger‘.
BZ-DUISBURG.de weiterlesen…
Duisburg. Mit dem Aktionstag „1000 Besen für Hochfeld“ am Sonntag, 14. Juli, wollen die Hochfelder einen Eintrag ins Guinness Buch der Weltrekorde bekommen. Finden sich mindestens 1000 freiwillige Helfer zum gemeinsamen Fegen zwischen 12 und 14 Uhr zusammen, ist ihnen der Titel sicher.
Duisburg (RP). 1000 Besen für Hochfeld – so ist ein Aktionstag überschrieben, der am Sonntag, 14. Juli, stattfindet. Getreu dem Motto „Nicht meckern, sondern selber fegen“ wird im wahrsten Sinne des Wortes vor der eigenen Tür gekehrt. Hierbei soll sinnvolles bürgerliches Engagement gepaart mit jeder Menge Spaß die Öffentlichkeit sensibilisieren. Schließlich gilt Hochfeld als sogenannter „Problemstadtteil“.
Duisburg (RPO). In Hochfeld ist die Blindenwerkstatt A. Kaniss zu finden. Seit über 70 Jahren stellt das Unternehmen hochwertige Haushaltsbürsten aus Naturmaterialien her. Die Werkstatt ist staatlich anerkannt.